Über 181 Millionen Dollar hat „Sound Of Freedom“ in den USA eingespielt und ist damit dort einer der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres. Nun kommt das Thriller-Drama mit Jim Caviezel noch 2023 in die deutschen Kinos.
„Sound Of Freedom“ wird am 8. November 2023 in die deutschen Kinos kommen. Damit ist nun bekannt, wann einer der meistdiskutierten Filme des Jahres hierzulande laufen wird.
In Nordamerika gehört „Sound Of Freedom“ mit Einnahmen von bereits über 181 Millionen Dollar zu den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres 2023, übertraf unter anderem Blockbuster wie „Indiana Jones 5“, „Mission: Impossible 7“ oder „Fast & Furious 10“. Auch wenn ein Teil der Summe erzielt wurde, weil der Verleihmit einem besonderen Programm Menschen dazu brachte, mehr Kinokarten zu kaufen, als sie eigentlich benötigten und nutzten, ist dieser Erfolg mehr als sensationell.
Um den Film gibt es aber auch große Aufregung – und das nicht wegen des innovativen Ticketmodells. „Sound Of Freedom“ erzählt die Geschichte von Tim Ballard, der für Homeland Security Kinderpornografie bekämpft. Doch frustriert darüber, dass er im Dienst zwar regelmäßig Täter verhaftet, aber keine Kinder rettet, beschließt er, auf eigene Faust tätig zu werden. Er macht sich auf nach Kolumbien...
Darum ist "Sound Of Freedom" so umstritten
Wie oft bei solchen Filmen basierend auf einer wahren Geschichte ist umstritten, wie viel davon wirklich passiert ist, weil natürlich zahlreiche Elemente fürs Kino dramatisch verdichtet werden müssen. Obwohl der US-Verleih auf seiner Website sogar ausführlich ausbreitete, was alles verändert wurde, tobt diese Kritik hier sehr viel heftiger als bei anderen Biopic-Dramen. Schließlich steht bereits der echte Ballard seit Jahren in der Kritik und werden viele der angeblichen Rettungsaktionen von ihm und seiner ehemaligen Organisation Operation Underground Railroad angezweifelt.
Doch die größte Kontroverse rund um „Sound Of Freedom“ hat mit Dingen zu tun, die überhaupt nicht im Film enthalten sind. Sowohl Hauptfigur Tim Ballard wie auch der ihn verkörpernde Hauptdarsteller Jim Caviezel befeuerten in Interviews QAnon-Verschwörungserzählungen. Damit rückten sie auch den Film in diese Nähe. Erst kürzlich meldete sich zum ersten Mal Regisseur Alejandro Monteverde, der während der Promotion zum Kinostart deswegen völlig abgetaucht war: Es habe ihm das Herz gebrochen, dass sein Film wegen der Äußerungen einiger als QAnon-Thriller abgestempelt wurde. Zu seinem Hauptdarsteller ging er dabei vorsichtig auf Distanz: Er könne nicht kontrollieren, was Menschen in ihrer freien Zeit machen, aber es habe dem Film geschadet.
Sound Of Freedom
Starttermin8. November 2023|2 Std. 11 Min.
VonAlejandro Monteverde
MitJim Caviezel,Bill Camp,Cristal Aparicio
User-Wertung
4,0
Filmstarts
3,0
Monteverde bedauerte auch die politische Vereinnahmung seines Films. Zu einem der ersten Fürsprecher von „Sound Of Freedom“ wurde Donald Trump, dem der Thriller vorab gezeigt wurde und dessen Lob Teil der US-Marketingkampagne wurde. Später veranstaltete Trump sogar gemeinsam mit seinem ehemaligen Berater Steve Bannon, der zu den einflussreichsten Stimmen der sogenannten Far-Right-Bewegung gehört, eine extra Kinovorführung.
"Sound Of Freedom" - ab November 2023 im Kino!
Auf den eigentlichen Film können wir also in Deutschland in Kürze blicken. Deutscher Kinostart von „Sound Of Freedom“ ist der 8. November 2023. Neben „Die Passion Christi“- und „Person Of Interest“-Star Jim Caviezel gehören unter anderem Mira Sorvino, Bill Camp, José Zúñiga und Kurt Fuller zur Besetzung.
Update: Der deutsche Verleih capelight (Anm.d.Redaktion: der Verleih hat inzwischen gewechselt ist und ist nun 24 Bilder) hat mittlerweile auch noch Anmerkungen zu seiner Entscheidung, den Film nach Deutschland zu bringen, veröffentlicht. Hier ist die komplette Stellungnahme des Verleihs:
Dass „Sound Of Freedom“ nach seinem US-Start von Verschwörungstheoretikern und rechten Gruppierungen für ihre kruden Kampagnen gekapert wurde, hat leider dazu beigetragen, dass das wichtige Thema des Films in den Hintergrund geriet.
capelight pictures steht als deutscher Verleih weder hinter der politischen Instrumentalisierung noch hinter den Äußerungen einzelner Beteiligter des Films – und wird diesen auch keine Plattform bieten.
Der Regisseur und Drehbuchautor Alejandro Monteverde, mit dem capelight pictures schon bei „Little Boy“ (2015) zusammenarbeiten durfte, hat sich von jenen Äußerungen klar distanziert: „Der Film wurde auch zu Unrecht mit bestimmten Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht. Wir haben den Film 2015 geschrieben und 2018 gedreht, lange bevor alle Beteiligten jemals von solchen Theorien gehört hatten. Es ist daher buchstäblich unmöglich, dass der Film auf diese Theorien Bezug nimmt... Jeder, der „Sound Of Freedom“ gesehen hat, weiß, dass der Film selbst nicht im Geringsten politisch ist. Er basiert auf der Geschichte einer realen Person, Tim Ballard, der seinen Job bei der Homeland Security aufgab, um verschleppte Kinder zu retten. Während der Entwicklung, Recherche und dem Schreiben der Geschichte gab es keine einzige Diskussion über Politik. Und warum? Weil die Politik in den Hintergrund treten sollte, wenn es darum geht, Kinder aus den Fängen des Menschenhandels zu befreien. Wir verstehen, dass jeder, auch wir, die wir den Film gemacht haben, unterschiedliche Ansichten zu vielen Themen hat. Wir haben „Sound Of Freedom“ in dem aufrichtigen Bemühen gemacht, die Menschen in Bezug auf eine grundlegende Menschenrechtsfrage zu vereinen. Keine einzelne Interessengruppe ist für das Problem namens Menschenhandel verantwortlich. Wir alle sind es, weil es in der Welt geschieht, die wir alle teilen.“
Hinweis: Wir haben die ursprüngliche Nachricht vom 28. August 2023 am 13. September um die Stellungnahme des Verleihs aktualisiert.